Der Playoff-Wahnsinn geht weiter – der Herner EV konnte am Sonntagabend in der eigenen Hannibal-Arena auch Spiel 2 der Achtelfinal-Serie gegen die Eisbären aus Regensburg für sich entscheiden. Nach dem 5:1-Auswärtssieg in Bayern gab es dieses Mal einen 6:1-Heimerfolg. „Ich bin sehr stolz auf unser Team und sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Die Mannschaft hat erneut alles so umgesetzt wie vorher besprochen und einen enormen Teamgeist gezeigt“ meinte ein glücklicher HEV-Cheftrainer Danny Albrecht hinterher. In der Tat war es wieder bemerkenswert, wie konzentriert und engagiert die Grün-Weiß-Roten couragiert und diszipliniert ihr Spiel machten. Natürlich war wieder Björn Linda im HEV-Tor ein großer Rückhalt, aber es war ein Sieg der ganzen Mannschaft, die sich als geschlossene Einheit mit großer Moral und dem absoluten Willen dem Favoriten aus dem Süden entgegen stellte. Nach 43 Spielminuten stand das Endergebnis bereits fest und so konnten sich die Herner Fans bereits in den letzten zehn Minuten mit ausgiebigen Gesängen auf die Siegesfeier einstimmen.
Spielverlauf
Die Partie nahm von Beginn an Fahrt auf und so gab es bereits nach 38 Sekunden die ersten Strafzeiten gegen beide Mannschaften. Die erste Chance hatten die Eisbären, die aggressiver und körperbetonter agierten als vor zwei Tagen in der 2. Spielminute, kurz darauf hatte Tom Schmitz die erste Herner Chance. Und so ging es weiter, beide Teams schenkten sich in einem tollen Playoff-Fight nichts. Wie schon im Hinspiel bewies der Herner EV die bessere Chancenverwertung, denn in der 6. Minute fiel bereits das 1:0 durch Marcus Marsall nach perfektem Zuspiel von Nils Liesegang. Die Regensburger Möglichkeiten vereitelte weiterhin Björn Linda im HEV-Tor, so z.B. in der 10. Minute. Kurz darauf hatte Patrick Asselin gleich zwei Chancen in kurzer Folge, seine Zeit als Torschütze sollte erst im zweiten Abschnitt kommen. Zuerst war es Philipp Kuhnekath, der in der 16. Minute ein tolles Zuspiel von Brad Snetsinger, der sich den Puck an der gegnerischen blauen Linie erkämpft hatte, zum 2:0 verwandeln konnte. In der 18. Minute gab es dann eine unglückliche Situation, als Maik Klingsporn den Regensburger Korbinian Schütz in die Bande checkte. Der Verteidiger war vor der Berührung von Maik Klingsporn schon ins Straucheln geraten, so dass er tief in die Bande rutschte. Die ausgesprochene Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen den HEV-Verteidiger war dennoch vertretbar, er wird den Grün-Weiß-Roten am Dienstag wegen der automatischen Sperre fehlen. In der nun folgenden fünfminütigen Unterzahl geriet der HEV unter Druck, denn die Gäste versuchten nun alles um zum ersten Tor zu kommen. Aber die HEV-Defensive und Björn Linda blieben standfest und auch ein etwas kleinlicher Penalty (Patrick Asselin hatte von hinten leicht mit dem Stock gearbeitet) von Nikola Gajovsky konnte Björn Linda in gewohnter Manier vereitel. Die Pause kam dennoch zur rechten Zeit.
Für den zweiten Abschnitt blieben noch gut zwei Minuten Unterzahl, aber der HEV blieb bei seinem bisherigen hundertprozentigen Penalty Killing in der Serie, auch bei der nächsten Strafe ab der 24. Minute. Wie man in Überzahl erfolgreich ist, zeigten die Gysenberger dann in der 30. Minute. Zwei Strafen gegen Regensburg in kurzer Folge brachte eine doppelte Überzahl, Danny Albrecht nahm eine frühe Auszeit und stimmte sein Team mit Erfolg auf die Situation ein. So dauerte es nur 27 Sekunden, dann konnte Patrick Asselin nach mehrfachen schnellen Kombinationen das 3:0 erzielen. Das reichte ihm aber noch nicht, denn gut zweieinhalb Minuten später konnte er nach einem schnellen Break und guter Einzelaktion sogar zum 4:0 einlochen. Und weil das ganze so schön war und die Gäste immer nervöser wurden, setzte Mike Schmitz mit dem 5:0 in der 39. Minute noch einen drauf. Die Herner Fans waren aus dem Häuschen, so bärenstark hatten sie ihr Team schon lange nicht gesehen. Die Eisbären wirkten konsterniert.
Sie sahen dann zu Beginn des letzten Abschnitts einen kleinen Hoffnungsschimmer, als Benedikt Böhm in der 42. Minute das 5:1 erzielen konnte, aber das hielt nur 38 Sekunden an. Dann gab Lois Spitzner mit dem 6:1 die passende Antwort. Der Rest war dann nur noch Formsache. Der HEV hatte noch weitere Möglichkeiten, aber es blieb bei diesem Spielstand. Inder 59. Minute gab es noch einen Aufreger vor dem Tor von Björn Linda. Jeweils ein Spieler von beiden Mannschaften durfte noch einmal in die Kühlbox. Warum die Eisbären Spieler in der Situation auch noch auf den Herner Torhüter los gingen und die Regensburger Fans über dem Herner Tor Bier aufs Spielfeld schütteten war mehr als unnötig und ist wohl nur durch den Frust über die zweite Niederlage bedingt zu erklären.
Ausblick
Bereits am Dienstag geht die Serie weiter. Dann muss der Herner EV wieder in Regensburg bei den Eisbären antreten (20 Uhr). Bei einem Sieg hätten die Grün-Weiß-Roten bereits vorzeitig die nächste Runde erreicht. Aber man sollte nicht zu überheblich werden, die Eisbären werden sicherlich um ihre letzte Chance kämpfen. Deshalb hier die möglichen weiteren Termine: Freitag, der 22. März 2019 ab 20 Uhr in der Herner Hannibal-Arena und ggfs. am Sonntag, dem 24. März 2019 zum dann finalen Spiel wieder auswärts in Regensburg.
Torfolge:
1:0 (05:45) Marsall (Liesegang, Thielsch)
2:0 (15:04) Kuhnekath (Snetsinger, Bauermeister)
3:0 (29:57) Asselin (Snetsinger, Ackers) +2
4:0 (32:38) Asselin (Snetsinger, Krämer)
5:0 (39:29) M.Schmitz (Krämer, Kuhnekath)
5:1 (41:52) Böhm
6:1 (42:24) Spitzner (Fominych, T.Schmitz)
Strafminuten: HEV 13 + Spieldauer Klingsporn – EBR 12
Zuschauer: 2379
Bilder wie immer mit freundlicher Genehmigung von Rüdiger Ungebauer (Finelight Photography)