Der Herner Eissportverein hat das Auswärtsspiel bei den Moskitos Essen mit 3:2 (0:0/0:2/2:0/0:0) nach Penaltyschießen gewonnen und damit den zweiten Derbysieg der Spielzeit eingefahren. Am Sonntag und am Dienstag haben die Miners nun spielfrei.
Die Miners mussten dabei auf die verletzten Akteure Alexander Komov und David Kirchhoff verzichten. Zudem war Nils Elten für die DEL-Mannschaft der Iserlohn Roosters im Einsatz. Von Beginn an entwickelte sich vor 1641 Zuschauern am Essener Westbahnhof ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, doch im ersten Abschnitt waren weder Fabian Hegmann im Tor der Moskitos, noch Björn Linda im HEV-Gehäuse zu überwinden.
Dies sollte sich dann im zweiten Abschnitt schnell ändern. Herne war in der Anfangsphase mit dem Kopf noch in der Kabine, Essen nutzte dies eiskalt aus. Erst war es Enrico Saccomani, dann war es der ehemalige Herner Dominik Luft, die eine frühe 2:0-Führung der Moskitos herausschossen. Und wäre der Schlenzer von Aaron McLeod nicht an den Pfosten, sondern ins Herner Tor geflogen, wäre die Partie wahrscheinlich entschieden gewesen. Zu allem Überfluss stürzte Emil Lessard-Aydin so unglücklich in die Bande, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Bei ihm besteht ein Verdacht auf Gehirnerschütterung.
Doch wer die Miners in dieser Saison bisher gesehen hat, der weiß, dass das Team nie aufgibt. Im Schlussdrittel scheiterte Chris Seto erst an der Latte, wenig später erzielte er den 2:1-Anschlusstreffer im Nachschuss. Vier Minuten vor dem Ende war es dann Denis Fominych, der in Überzahl für das 2:2 sorgte. Essen hatte in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit und auch zu Beginn der Overtime noch mal Überzahl, doch Björn Linda war nicht mehr zu überwinden.
Im entscheidenden Penaltyschießen war es dann Chris Seto, der für den umjubelten Siegtreffer sorgte. Und zwar nachdem er kurz vor dem Ende der 60 Minuten zwei Zähne verlor und mit einem anderen Trikot weiterspielen musste, da sein Jersey mit der Nummer neun voller Blut war.
„Wir sind in den ersten 28 Minuten nur hinterhergelaufen und haben kaum Zweikämpfe gewonnen. Danach wurde es dann besser. Wir sind aktuell in einer sehr guten körperlichen Verfassung, so dass wir auch mit zwei Reihen das hohe Tempo gehen können“, sagte Danny Albrecht nach dem Spiel. „Die Moral war wieder überragend und Penaltyschießen ist am Ende einfach Glückssache, auch wenn Chris Seto ganz genau weiß, wo das Tor steht“, so der HEV-Coach abschließend.
Seine Mannschaft hat nun zwei Spieltage frei und ist erst am kommenden Freitag, um 20 Uhr, bei den Crocodiles Hamburg gefordert.
Tore:
1:0 21:37 Saccomani (Bruijsten/Dmitriev)
2:0 22:13 Luft (Saccomani/Schneider)
2:1 45:48 Seto (Ackers/Liesegang)
2:2 55:28 Fominych (Liesegang/Ackers) – PP1
2:3 65:00 Seto – Penaltyschuss
Strafen: 8-4
Offizielle Zuschauerzahl: 1641