Der HEV muss einen schweren Schlag verkraften. Torhüter Björn Linda beendet seine Eishockey-Laufbahn und wird sich ab sofort nur noch seiner kleinen Familie und dem Beruf widmen. Das dritte Playoff-Spiel in Deggendorf war somit das letzte Profi-Spiel des Herner Publikumslieblings.
„Es ist eine Entscheidung, die mir natürlich sehr schwer fiel, aber am Ende eine Entscheidung für die Familie ist“, sagt der 33-jährige. Nach seiner Ausbildung im Nachwuchs der Düsseldorfer EG spielte Björn Linda bereits in der Spielzeit 2009/2010 am Gysenberg und kehrte im November 2018 endgültig nach Herne zurück. In den letzten viereinhalb Spielzeiten war der gebürtige Oberhausener der überragende Rückhalt der Mannschaft und wuchs vor allem in den Playoffs regelmäßig über sich hinaus. „Für mich ist es wichtig, dass ich aus freien Stücken aufhöre und mir niemand sagt, ich wäre nicht mehr gut genug.“ Auch kleinere Verletzungen, die in den letzten Spielzeiten „mitdurchgeschleppt“ wurden, trugen ihr Übriges zur Entscheidungsfindung bei.
Familie und Beruf spielen eine wichtige Rolle
Neben der Entscheidung für mehr Zeit mit der Familie spielt auch die berufliche Zukunft eine wichtige Rolle. „Ich habe eine Chance bekommen, die man in meinem Alter sicherlich nur ganz selten bekommt“, erklärt er. Zusätzlich zum Job wird Linda auch noch ein berufsbegleitendes Studium absolvieren. Neben der Familie, dem Job und der Weiterbildung bleibt dann keine Zeit mehr für den Eishockeysport. „Dafür müsste der Tag 40 Stunden haben. Ich würde meinen eigenen sportlichen Ansprüchen aber auch nicht mehr gerecht werden“, so die Nummer 30 des HEV.
Obwohl der Karriere-Abschluss sportlich sicher hätte besser verlaufen können, war es für Björn Linda ein versöhnliches und auch schönes Ende der Laufbahn: „Ich habe meine Profi-Karriere 2009 in Herne begonnen und beende sie auch hier. Ich kenne hier alles und jeden. Ich kenne jeden Ehrenamtler beim Vornamen. Jeder ist freundlich, jeder lächelt wenn man sich sieht. Es ist der richtige Ort, um aufzuhören“.
Und auch von Vereinsseite erinnert man sich gerne an die gemeinsame Zeit: „Björn ist ein absolut professioneller und zuverlässiger Sportler und ein toller Mensch. Er hat hier in beständiger Regelmäßigkeit überdimensional gute Leistungen gebracht“, lobt Jürgen Schubert. „Ich hätte mir erhofft, dass er sportlich ein besseres Karriereende gehabt hätte. Wir wünschen ihm privat und beruflich alles erdenklich Gute. Björn wird immer einer von uns bleiben und ist am Gysenberg jederzeit ganz herzlich willkommen“, so der HEV-Geschäftsführer weiter.