Der Herner EV hat das erste Spiel im Playoff-Finale der Oberliga Nord mit 2:3 (1:0/1:2/0:0/0:1) nach Verlängerung bei den Hannover Scorpions verloren. Am Sonntag geht es mit der zweiten Partie am Gysenberg weiter. Herne muss dieses Spiel gewinnen, um ein entscheidendes Spiel drei zu erzwingen.
Zu Beginn des Spiels merkte man beiden Mannschaften den gegenseitigen Respekt an. Jedes Team war darauf bedacht wenige Fehler zu machen und in der Defensive sicher zu stehen. Nach zehn Spielminuten wurden die Scorpions dann aktiver und schnürten den HEV im eigenen Drittel ein. Björn Linda musste Schwerstarbeit verrichten, um vorerst die Null zu halten. Auf der anderen Seite wurde Richie Mueller von Nico Kolb auf die Reise geschickt, ließ Alexander Heinrich schlecht aussehen und vollendete gekonnt zur 0:1-Pausenführung.
Auch im zweiten Abschnitt blieb Hannover am Drücker, benötigte aber HEV-Unterstützung für den Ausgleich. Ein Verteidiger rutschte vor dem eigenen Tor aus, so dass Christoph Kabitzky die Scheibe zum 1:1 über die Linie stochern konnte. Doch die Herner Antwort folgte sofort. Richie Mueller erkämpfte sich den Puck im Drittel der Scorpions, fand Nico Kolb freistehend vor dem Tor, der direkt für den erneuten Führungstreffer sorgte. Eine Minute vor dem Drittelende war es dann Patrick Schmid, der das 2:2 erzielte. Der Stürmer schoss von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei, Björn Linda hatte keine Sicht und der Puck schlug zum Ausgleich ein.
Im letzten Drittel wurde das Spiel dann deutlich offener. Vor allem in der Schlussminuten hatte der HEV das Momentum auf seiner Seite und hätte die Partie für sich entscheiden können. Marcus Marsall war durch und wurde gefoult, doch Nico Kolb setzte den fälligen Penalty in Minute 57 an die Unterkante der Latte. Kurz darauf war Marsall wieder frei, wurde aber im letzten Moment vor dem Abschluss gestört. Hier ließen die Schiedsrichter jedoch weiterlaufen, wobei ein weiterer Penalty definitiv möglich war. Das Spiel ging in die Overtime.
Dort spielte der HEV früh in Überzahl, konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite war es dann Victor Knaub, der in Spielminute 68 für die Entscheidung sorgte. Der Stürmer zog von der rechten Seite ab und der Puck fand die entscheidenden zwei Zentimeter zwischen Lindas Schulter und dem Pfosten hindurch ins Tor.
„Im letzten Drittel haben wir es noch am besten gemacht“, bilanzierte HEV-Coach Danny Albrecht, der ansonsten mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden war. „Hannover hat verdient gewonnen. Wir waren läuferisch nicht bereit, vielleicht waren wir in diesem Finale auch zu nervös.“ Doch seine Mannschaft hat noch alle Chancen. Weiter geht es am Sonntagnachmittag um 17 Uhr mit Spiel zwei.
Tore:
0:1 17:31 Mueller (Kolb/C. Ziolkowski)
1:1 29:47 Kabitzky (Koziol/Knaub)
1:2 30:30 Kolb (Mueller/C. Ziolkowski)
2:2 39:00 Schmid (Wilenius)
3:2 67:05 Knaub (Kabitzky/Reiß)
Strafen: 8 – 6