Der Herner EV hat zwar das zweite Spiel der Playoff-Serie gegen die ECDC Memmingen Indians mit 3:4 (0:0/0:1/3:2/0:1) nach Verlängerung verloren, mit einem stark dezimierten Kader den Gästen aus dem Allgäu aber einen unglaublichen Kampf geliefert.
Der HEV musste an diesem Sonntagabend vor über 1100 Fans in der Hannibal-Arena auf zahlreiche Akteure verzichten. So standen Finn Becker, Sebastian Wieber, Christian Wendler, Rene Behrens, Nils Elten, Christoph Ziolkowski, Dennis Swinnen, Nils Liesegang, Denis Fominych, Alexander Komov und Kevin Orendorz nicht zur Verfügung. In den Playoffs gibt es keine Auskunft über die Ursachen der Ausfälle sowie mögliche Ausfallzeiten der Spieler. Verteidiger Robert Peleikis agierte als Stürmer und auch Aaron Krebietke wurde im Angriff aufgeboten. Auf der Bank saß 1B-Goalie Janek Prillwitz.
Herne verlegte sich von Beginn an auf das Konterspiel und direkt die erste Möglichkeit nutzte Marcus Marsall fast zum Führungstreffer, doch er traf die Scheibe frei vor Marco Eisenhut nicht richtig. Auf der anderen Seite verteidigten die Miners kompakt, ließen wenig gute Chancen zu und immer dann, wenn es brenzlig wurde, war Björn Linda Endstation, so dass es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine ging.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts unterlief Björn Linda, der ansonsten eine Wahnsinns-Leistung zeigte, ein Abspielfehler, Memmingen nutzte die Möglichkeit eiskalt aus und traf durch Kapitän Daniel Huhn zum 0:1. Doch Herne ließ sich davon nicht beeindrucken. Artur Tegkaev und Marcus Marsall zielten knapp drüber, in der Defensive überstand der HEV unter anderem eine 3-5-Unterzahl mit viel Einsatz und einem überragenden Linda im Tor.
Am Anfang des letzten Drittels der regulären Spielzeit spielte Herne in Überzahl, doch Jaroslav Hafenrichter nutzte ein Break zum 0:2. Zeitgleich kassierte jedoch Linus Svedlund eine Strafe wegen unsportlichem Verhalten, so dass der HEV schnell in doppelter Überzahl agierte. Tomi Wilenius ließ sich nicht lange bitten und hämmerte die Scheibe zum Anschluss ins Tor, wenig später traf der Finne dann aus gleicher Position zum Ausgleich. Als dann auch noch Aaron Krebietke seine Mannschaft mit 3:2 in Führung brachte kannte die Stimmung am Gysenberg keine Grenzen mehr.
Doch Memmingen schlug noch mal zurück. Svedlund zog von der rechten Seite vor das Herner Tor, den Nachschuss verwandelte Hafenrichter zum 3:3, es ging also in die Verlängerung. Hier hatten die Indians dann das bessere Ende für sich. In der 78. Spielminute war es erneut ECDC-Aktivposten Linus Svedlund, der für die Entscheidung und die 2:0-Serienführung seiner Mannschaft sorgte. „Das war ganz großes Kino. Alle unsere Umstellungen haben funktioniert. Nach 57 Minuten waren wir der gefühlte Sieger und dann fängst du dir kurz vor Schluss noch so ein bitteres Gegentor“, war Danny Albrecht trotz der Niederlage begeistert von der Spielweise, dem Einsatz und der Moral seines Teams.
Bereits am Dienstagabend steigt nun Spiel drei am Memminger Hühnerberg. Bully ist dann um 19.30 Uhr. „Der dritte Sieg ist immer der schwierigste“, hat Danny Albrecht seinen Optimismus noch lange nicht verloren. Mit welcher Mannschaft der HEV dann am Dienstagabend im Allgäu auflaufen kann, entscheidet sich erst im Laufe des Montags und des Dienstags. „Es spielt, wer morgens in den Bus steigt“, so der Miners-Coach.
Sollte seine Mannschaft das dritte Spiel der Serie für sich entscheiden, würde es am kommenden Freitag in der Hannibal-Arena zur vierten Partie kommen. Bully wäre dann um 20 Uhr.
Tore:
0:1 21:23 Huhn (Lukes)
0:2 43:20 Hafenrichter (Kittel) – SH1
1:2 43:48 Wilenius (Marsall/Moberg) – PP2
2:2 45:21 Wilenius (Moberg/Tegkaev) – PP1
3:2 55:06 Krebietke (Polter/Ackers)
3:3 57:29 Hafenrichter (Svedlund)
3:4 77:23 Svedlund (Hafenrichter/Huhn)
Strafen: 28 – 22
Zuschauer: 1108