Nachdem der Herner EV in den letzten Jahren viermal in Folge auswärts bei den Hannover Scorpions gewinnen konnte, ist nun am Freitagabend in der Wedemark diese Serie gerissen. Mit 3:7 musste man sich dem nun feststehenden Vizemeister der Oberliga Nord beugen, wobei dieses klare Ergebnis erst in den Schlussminuten zustande kam. „Mit dem ersten Drittel bin ich sehr zufrieden. Meine Mannschaft hat da die taktischen Vorgaben mit der defensiven Ausrichtung und den schnellen Kontern gut und erfolgreich umgesetzt. Im zweiten Drittel schlichen sich schon einige Fehler ein, die dann im Schlussabschnitt immer mehr wurden. In den letzten vier Minuten war dann die Ordnung weg, so dass es noch zu diesem hohen Ergebnis für die Scorpions kam“ meinte HEV Coach Danny Albrecht nach dem Spiel.
Spielverlauf
Die Gastgeber begannen sofort mit viel Druck und man merkte dem Team aus der Wedemark an, dass es unbedingt zum ersten Sieg in dieser Saison gegen den HEV kommen wollte. Sean Fischer Traf dann auch bereits in der 2. Spielminute zum 1:0. Aber die Gysenberger zeigten sich nicht geschockt und machten sich mit einem Lattenknaller von Nils Liesegang zum ersten Mal in der 4. Minute bemerkbar. Dann folgten, wie schon zuletzt einige Male, drei schnelle Herner Treffer im Minutentakt. Einen schnellen Angriff, eingeleitet von Brad Snetsinger und Patrick Asselin, vollendete Lois Spitzner in der 5. Minute zum 1:1-Ausgleich. In der 7. Minute folgte der nächste schnelle Gegenangriff, dieses Mal waren Brad Snetsinger und Marcus Marsall in Überzahl die Vorbereiter und Nico Kolb im Nachschuss der Vollstrecker zum 1:2. Ganze 36 Sekunden war es dann Brad Snetsinger mit einem Kunstschuss, der auf 1:3 erhöhen konnte. Hinter dem Tor der Scorpions mit dem Puck auf eine Anspielstation wartend entschied er sich für die schwierigere und überraschendere Variante und schoss die Hartgummischeibe gegen die Schlittschuhe des Scorpions Torhüters und von dort fand das Spielgerät den Weg über die Torlinie. Daraufhin wechselte Gastgeber Trainer Dieter Reiss die Torhüter, für den unglücklichen Enrico Salvarani stand nun Christoph Mathis zwischen den Pfosten.
Es folgten wütende Angriffe der gastgebenden Scorpions, die sich nun immer mehr Spielanteile holten. Aber der HEV blieb mit den schnellen Kontern gefährlich, so in der 10. Minute, als Brad Snetsinger in Unterzahl mit einem tollen Solo nur knapp scheiterte. Kurz darauf freuten sich die Scorpions über den vermeintlichen Anschlusstreffer, aber zu früh. Der Treffer fand nach Beratung der Schiedsrichter keine Anerkennung, HEV-Keeper Björn Linda war im Torraum klar behindert worden. Der Goalie bekam aber nun immer mehr Arbeit und konnte sich mehrfach auszeichnen. Dazwischen immer gefährliche Herner Konter, so z.B. durch Lois Spitzner in der 15. Minute. An diesem Bild änderte sich auch im zweiten Abschnitt nichts, der Druck der Scorpions wurde immer stärker. In der 25. Minute landete ein weiterer Schuss von Lois Spitzner am Torgestänge und kurz darauf fiel dann in der 27. Minute der Anschlusstreffer zum 2:3. Die Gastgeber profitierten von einem Abspielfehler des HEV an der eigenen blauen Linie. Zwei gefährliche Breaks durch Nils Liesegang und Dennis Thielsch folgten noch, aber der Spielstand blieb zur zweiten Pause beim 2:3.
Die letzten zwanzig Minuten begannen mit zwei Chancen durch Brad Snetsinger und Nils Liesegang, aber dann kamen die Scorpions in der 45. Minute zum 3:3-Ausgleich und knapp zwei Minuten später zur 4:3-Führung. Dabei nutzten die Gastgeber ihr fünftes Powerplay. Der HEV steckte nicht auf und versuchte wieder ins Spiel zu kommen, aber die Konter waren nun nicht mehr so zielstrebig und effektiv. So konnten die Scorpions in der 57. Minute mit dem 5:3 schon fast alles klar machen und in den letzten zwei Minuten, als HEV Coach Danny Albrecht Björn Linda durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, das Ergebnis noch weiter ausbauen.
Ausblick
Am Sonntag empfängt der Herner EV ab 18:30 Uhr die Tilburg Trappers in der Hannibal-Arena. Um sich den 5. Tabellenplatz von Essen zurückzuholen ist ein Sieg gegen den Nord Meister nötig. Gleichzeitig müssten die Scorpions bei den Moskitos gewinnen. Von diesen beiden Begegnungen hängt am letzten Spieltag der Oberliga Nord Hauptrunde ab, ob der Herner EV am Freitag, dem 15. März 2019 als Sechster die Playoffs in Landshut beginnt oder als Fünfter in Rosenheim.
Torfolge:
1:0 (01:25) Wilkins (Fischer, Niddery)
1:1 (04:14) Spitzner (Snetsinger, Schug)
1:2 (06:04) Kolb (Liesegang, Marsall) +1
1:3 (06:40) Snetsinger (Asselin, M.Schmitz)
2:3 (26:41) Fischer (Lehmann, Thomson)
3:3 (44:56) Fischer (Lehmann, Wilkins)
4:3 (46:35) Bombis (Fischer, Koziol) +1
5:3 (56:09) Koziol (Schmid, Dejdar)
6:3 (59:01) Schmid (Bombis, Martin) ENG
7:3 (59:34) Arnold (Ringe, Garten)
Strafminuten: HSC 10 – HEV 10 + 10 Liesegang
Zuschauer: 1134