Nur einen Zähler gab es am Wochenende für den Herner EV. Gegen die Saale Bulls aus Halle gab es eine 5:6-Niederlage nach Penaltyschießen, bei den Hannover Indians setzte es eine knappe 3:4-Pleite für den HEV. Bereits am Dienstag geht es jedoch schon bei den Crocodiles Hamburg weiter.
Herner EV – Saale Bulls Halle 5:6 n. P. (2:3/2:0/1:2/0:1). „Im ersten Drittel waren wir überhaupt nicht auf dem Eis. Da hat gar nichts gestimmt“, sagte HEV-Coach Danny Albrecht nach dem Spiel. Dass seine Mannschaft „nur“ mit einem 2:3-Rückstand in die erste Pause ging, lag an einem starken Björn Linda im Tor sowie an einer schönen Einzelaktion von Denis Fominych zum 1:1-Ausgleich und einem verwandelten Penalty von Christoph Ziolkowski. Linda war an allen drei Treffern machtlos, wobei das zweite Tor der Hallenser keins war, denn der Schuss von Leon Fern prallte vom rechten Pfosten an den linken Pfosten und dann wieder raus. Dies konnte man aber erst in der zweiten Verlangsamung sehen, daher kein Vorwurf an den Schiedsrichter.
Im zweiten Durchgang spielte Herne dann deutlich besser und machte viel weniger Fehler in der eigenen Defensive. Marcus Marsall glich mit einem schönen Schlagschuss in Überzahl aus, 23 Sekunden vor dem Ende brachte Richie Mueller den HEV sogar in Führung. Im letzten Abschnitt konnte Colton Kehler durch einen Nachschuss in Überzahl sogar auf 5:3 erhöhen, doch dann gaben die Bulls wieder die Schlagzahl vor und belagerten das Tor von Björn Linda. Bis neun Sekunden vor dem Ende sprang dabei aber nur der Anschluss von Michal Schön heraus. Halle scheiterte immer wieder am überragenden HEV-Keeper. In den letzten Sekunden hätte Nils Liesegang den Puck wahrscheinlich nur über die blaue Linie schießen müssen, der erfahrene Stürmer traf jedoch die falsche Entscheidung. Er spielte den Puck hinter das eigene Tor, Kyle Helms nahm diesen auf, passte auf Leon Fern, der dann zum Ausgleich traf. Liesegang war der Ärger über seine eigene Aktion deutlich anzumerken.
In der Overtime gelang keinem Team der entscheidende Treffer, im Penaltyschießen brachte Marcus Marsall den HEV in Führung, Linda hielt den ersten Versuch der Gäste. Nico Kolb scheiterte an Sebastian Albrecht, Lukas Miculka glich für Halle aus. Liesegang kam ebenfalls nicht an Albrecht vorbei, Kyle Helms sorgte für den Extrapunkt der Gäste. „Das zweite Drittel war deutlich besser und auch im Schlussabschnitt haben wir gut dagegengehalten, hatten am Ende aber nicht das Glück auf unserer Seite“, so Danny Albrecht abschließend.
Tore:
0:1 08:43 Miculka (Helms/Fern)
1:1 13:45 Fominych (Pfeifer)
1:2 14:39 Fern (Miculka/Helms)
2:2 15:48 C. Ziolkowski -PEN
2:3 18:33 Helms
3:3 34:29 Marsall (Liesegang/Ackers) – PP1
4:3 39:37 Mueller (Kolb/Linda)
5:3 42:16 Kehler (M. Schmitz/C. Ziolkowski) – PP1
5:4 45:39 Schön (Striepeke/Stas) – PP1
5:5 59:51 Fern (Helms/Hotakainen)
5:6 65:00 Helms PEN
Strafen: 6-12
Hannover Indians – Herner EV 4:3 (1:0/1:1/2:2). Am Sonntagabend revanchierten sich die Hannover Indians für die 1:10-Pleite am Gysenberg vor einer Woche. Bereits in der vierten Spielminute brachte Parker Bowles die Gastgeber mit einer schönen Einzelaktion in Führung, bis zum Ende des ersten Abschnitts versuchten beide Teams defensiv stabil zu stehen, was aber den Gastgebern besser gelang als dem HEV.
Im zweiten Durchgang nutzte Denis Fominych einen Torwartfehler von David Zabolotny zum Ausgleich, Ryan Del Monte brachte die Indians in der 31. Spielminute jedoch wieder in Führung. Richtig Fahrt nahm die Partie erst im Schlussabschnitt auf. Danny Albrecht stellte auf zwei Reihen um und agierte auch nur noch mit zwei Verteidigern. „Einige Abwehrspieler meiner Mannschaft haben einfach kein Oberligaformat. Da fehlt einfach die richtige Einstellung“, ging der Coach mit seiner Defensive hart ins Gericht. Valentin Pfeifer und Christoph Ziolkowski rutschten in die Defensive, vorher war Nils Liesegang verletzt ausgeschieden. Zwar erzielte Indians-Kapitän Branislav Pohanka das zwischenzeitliche 3:1, doch die Moral des HEV stimmte. Patrick Asselin, der sich im Vergleich zu Freitag stark verbessert zeigte, traf zum 3:2, wenig später glich Marcus Marsall nach schöner Vorarbeit von Richie Mueller zum 3:3 aus. Dass die Beziehung des HEV zur Glücksgöttin Fortuna derzeit eher kompliziert ist, zeigte der Siegtreffer für die Gastgeber. Maxi Pohl schlenzte einen Schuss von der blauen Linie in Richtung Tor, Björn Linda wurde komplett die Sicht genommen, so dass die Scheibe im Tor einschlug. „Ich kann diesen beiden Reihen keinen Vorwurf machen. Sie haben gekämpft und alles gegeben“, war Danny Albrecht trotz der Niederlage nicht unzufrieden.
Im Kabinengang wurde der HEV von den Unparteiischen dann zu allem Überfluss noch als „Asi-Team“ beschimpft, so dass die Herner einen Sonderbericht anfertigen ließen. „Ich bin auch ein emotionaler Trainer und man kann auch mal lauter werden, aber so etwas geht gar nicht. Die Oberliga hat sich in den letzten Jahren in allen Bereichen weiterentwickelt. Die Schiedsrichter jedoch leider nicht“, so der HEV-Coach abschließend.
Tore:
1:0 03:41 Bowles (Weyrauch)
1:1 28:17 Fominych (Kehler)
2:1 30:56 Del Monte (Bowles/Pohanka)
3:1 45:41 Pohanka (Bowles/Turnwald) – PP1
3:2 46:38 Asselin (Marsall/Mueller)
3:3 47:43 Marsall (Mueller/C. Ziolkowski)
4:3 55:07 Pohl (Ovaska/Weyrauch) – PP1
Strafen: 8-8